Über unserem inaktiven AKW Zwentendorf geht die Sonne besonders schön auf. Doch der Schein trügt! Am 26. April 1986 hat sich in Tschernobyl die größte Nuklearkatastrophe der Menschheitsgeschichte ereignet. Österreich war damals eines der am stärksten betroffenen mitteleuropäischen Länder, auch heute noch sind erhöhte Cäsium-Werte im Boden messbar. Und auch noch nach Jahren nach der Zerstörung der Reaktoren in Fukushima am 11. März 2011 bleiben die Sicherheit und die Vorsorge bei einem Atomunfall ein wichtiges Thema. Heute stellen rund 450 weltweit in Betrieb befindliche Kernreaktoren eine Gefahr dar. Europa ist nicht nur abhängig von russischem Gas, sondern auch von der russischen Atom-Industrie. Umso bedauerlicher ist es, dass die Atomenergie mit keinem einzigen Wort im kürzlich beschlossenen, zehnten Sanktionspaket der EU gegen Russland erwähnt wird.
Die Welt ist sicherheitspolitisch seit dem 24. Februar 2022 eine andere. Der Ukraine-Krieg hat einen möglichen atomaren Notfall wieder stärker in das Bewusstsein der Österreicher*innen gerückt. Im Zuge der Diskussionen rund um den Energienotstand bekommt Kernenergie wieder häufiger einen salonfähigen Anstrich. Für die rasche Erkennung von großräumigen radioaktiven Kontaminationen (Verunreinigungen) steht in Österreich ein Strahlenfrühwarnsystem mit über 300 automatischen Messstationen und weiteren zehn grenznahen automatischen Luftmonitorstationen zur Verfügung. Angesichts des „atomaren Säbelrasselns“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist eine Mehrheit beunruhigt, aber nur zwei von zehn Befragten wissen, wie sie sich im Fall des Falles verhalten sollten.
Vorbereitet sein und helfen können!
Im Ernstfall ist es wichtig, informiert zu sein und die richtige Schritte durchzuführen. Dabei spielt der eigene Wohnraum und die persönliche Vorsorge eine wichtige Rolle um ein Extremereignis gut überstehen zu können. Vorbereitet sein und Helfen können ist also wichtig und so wichtig ist daher ein „Krisenfester Haushalt”. Zur Ihrer Information empfehlen wir ihnen folgenden Beitrag zum Thema “Richtiges Verhalten bei Strahlung und Schutzmöglichkeiten” und einen kostenlosen Vortrag zu besuchen – Hier geht es zur Anmeldung.
Vorbereitung ist auch für den Samariterbund wichtig!
“Wir müssen davon ausgehen, dass Katastrophen jederzeit möglich sind. Im Ernstfall ist es wichtig, gut ausgebildet zu sein um die richtigen Schritte durchzuführen zu können. Auch wir vom Samariterbund-Katastrophenhilfsdienst setzen daher Schwerpunkte zum Thema Strahlenschutz und Notfallmangement. Wir verfügen mit unseren SpezialistInnen der Bereitschaft CBRN (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear) über Know-How und Ausrüstung, um auch Einsätze durchführen und bei einem großräumigen Schadensfall den Rettungsdienst aufrecht erhalten zu können. Dies beinhaltet auch eine Aufbauausbildung mit Leistungsbewerben in SEIBERSDORFund eine enge Zusammenarbeit mit der ABC Abwehrschule des Österreichischen Bundesheeres. Gleichzeitig müssen wir aber auch auf einen Blackout – der längerfristige Stromausfall vorbereitet sein”, erklärt Wolfgang Zimmermann, Samariterbund Bundesrettungskommandant und Zivilschutzexperte.
Information ist alles …
Österreichs Behörden und Einsatzorganisationen – wie auch der Samariterbund – haben für ihre Aufgabenbereiche dementsprechende Vorkehrungen getroffen, Sie hoffentlich auch? Informieren auch Sie sich bitte zu den Themen Selbstschutz, Zivil- & Katastrophenschutz. Sie können kostenlose Webinaren und Onlinekurse besuchen bzw. Broschüren ganz einfach als PDF-Datei downloaden:
- Strahlenschutzratgeber
- Strahlenschutzratgeber ( 2,5 MB)
- Strahlenschutzratgeber – Foliensatz ( 2,1 MB)
- Strahlenschutzratgeber – Hinweistafeln ( 51,1 KB)
- Strahlenschutzratgeber – Warnkleber ( 74,4 KB)
- Warn- und Alarmsignale ( 51,1 KB)
- Broschürenservice
Strahlengefahr: Radioaktivität ist eine unsichtbare Gefahr
Radioaktive Strahlung lässt sich zwar weder sehen, hören noch riechen, dennoch kann sie unseren Organismus schwer schädigen. Man unterscheidet Alpha-, Beta- und Gamma-Strahlung. Jeder Typus wird von unterschiedlichen Stoffen ausgesandt und hat unterschiedliche Wirkung auf den menschlichen Körper. Radioaktive Strahlung kann uns nicht nur von außen treffen, sondern es können, was vielfach gefährlicher ist, auch strahlende Teilchen über die Nahrung, die Atmung und über die Haut in den Körper gelangen. Radioaktivität kommt in der Natur vor, wird aber auch in verschiedenen Zweigen der Industrie, Medizin und Forschung angewendet. Bei der Arbeit mit radioaktiven Substanzen ist höchste Vorsicht geboten, solche Stoffe müssen entsprechend gekennzeichnet und sicher aufbewahrt werden.
Thema Atomkraftwerk und Klimawandel
In Debatten zum Klimawandel mitunter wird Kernenergie als umweltfreundliche Alternative der Energieerzeugung dargestellt. Viele Wissenschaftler stufen deshalb Atomkraftwerke zum Kampf gegen den Klimawandel als sinnvollste Lösung ein. Eine Rechnung, die in ihrer Gesamtheit betrachtet nicht aufgehen kann, denn viele Atomkraftwerke sind kaum vor Terrorangriffen geschützt. Diese seit langem vermutete Erkenntnis hat ein vertrauliches Gutachten der Internationalen Länderkommission Kerntechnik wiederum belegt. Da heißt es: vor allem bei älteren Kernkraftwerken sei im Falle eines Terrorangriffs „mit schweren bis katastrophalen Freisetzungen radioaktiver Stoffe zu rechnen.
Helfen auch Sie!
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Bild: Vielen Dank an Alfred Fröhlich für das tolle Foto