Samariterbund: Reden wir über „Pflege Zukunft“

Entgegen gängigen Klischees eröffnen Pflegeberufe viele Perspektiven: Geförderte Ausbildung, Chance auf berufliche Weiterentwicklung & Jobsicherheit. Allzu oft werden Pflege- und Betreuungsberufe falsch eingeschätzt – als Tätigkeiten, die jede:r kann und die wenig zu bieten haben. Wie wenig das auf die Vielfalt der unterschiedlichen Berufe in diesem Umfeld zutrifft, wissen die wenigsten. Bei der Ausbildung steht Fachwissen und Professionalität im Mittelpunkt. Wichtig ist jetzt, das die Bundesregierung eine sinnvolle und gut durchdachte Gesundheitsreform auf die Beine stellt. Es geht dabei immer um die Frage, wie wir auch in Zukunft eine angemessene Betreuung für chronisch kranke und ältere Menschen sicherstellen und die Qualität der Gesundheitsversorgung gewährleisten können. 

Laut einer Erhebung, die im Auftrag des Dachverbands Wiener Sozialeinrichtungen durchgeführt wurde, werden bis 2030 über 9.000 Pflegekräfte alleine in Wien gebraucht und 76.000 fehlen bis 2030 österreichweit. Damit es Pflege und Betreuung künftig nicht nur für Reiche gibt, braucht es vor allem neue Ideen und AngeboteBei einem „Pflegenotstand“ handelt es sich um einen Versorgungsnotstand, der mit viel weitreichenderen gesellschaftlichen Auswirkungen einhergeht. Es sind Menschen die täglichen Aktivitäten nicht mehr allein schaffen und Hilfe benötigen. Die Mehrheit davon will zu Hause bleiben. Der Bereich in Österreich ist ein Fleckerlteppich aus pflegenden Angehörigen, 24-Stunden-Betreuern, Alten- und Pflegeheimen, mobilen Diensten und der Pflege in Krankenhäusern.  49% werden von Angehörigen gepflegt, rund 1/3 bekommt Hilfe von mobilen Pflegediensten, 5% eine 24-Stunden-Betreuung. Neu: Der Bonus für pflegende Angehörige wird ab 2024 neu geregelt. Ab Jänner folgen monatliche Beiträge von 125 Euro.

Pflege ist anstrengend und Pflegekräfte fehlen

Der Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt: Berufe der Gesundheits- und Krankenpflege und Sozialbetreuung sind stark gefragt und werden das aufgrund der demografischen Entwicklung auch in Zukunft sein. Die Beschäftigten sind zu 80 Prozent Frauen. Wochenend-, Nacht- und Zwölf-Stunden-Dienste, spontanes Einspringen – Alltag im Pflegeberuf. Die Bundesregierung investiert massiv in die Ausbildung von Fachkräften in Pflege und Betreuung. Die Pflegereform bringt laufend Verbesserungen für den Pflegeberuf, die Pflegeausbildung sowie für Betroffene und deren pflegende Angehörige (inkl. 24-Stunden-Betreuung) bringen. Die Teilzeitquote ist hoch: 13 Personen decken zehn Vollzeitstellen ab. Zu den Aufgaben des neuen Facharztes zählt „die ganzheitliche, kontinuierliche und koordinative medizinische Betreuung des gesamten menschlichen Lebensbereiches”.

Die Pflegelandschaft ändert sich täglich

Österreich steht nicht vorm Pflegenotstand, sondern bereits mitten in einem Pflegepersonal-Notstand! Auch die schwere körperliche Anstrengung, die hohe Konzentration und der direkte Kontakt mit Kranken belasten die Psyche und führen bei vielen zum Berufswechsel oder ins Burn-out. Beschäftigte in Pflegeberufen verlassen scharenweise die Spitäler, Pflegeheime und mobilen Dienste – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Eine Pflegeausbildung erfordert ein Hohes Ziel – bereits in den 70 Jahren wurden Pflege Kräfte aus dem Ausland geholt doch Achtung wir brauchen mehr Indianer als Häuplinge – wenn jeder seinen Dienst mit Engagement in seiner Zeit super macht dann passt es eh doch durch Personalmangel ändert sich manchmal sehr viel und der Frust ist vorprogrammiert.

Wettbewerbsgetriebene Ökonomisierung

An der Johannes Kepler Universität Linz befassen sich zahlreiche Forschungsprojekte seit langem mit Entwicklungen im Bereich von Sorge und Sorgearbeit – sei es in der Kinderbetreuung oder in der Betreuung und Pflege älterer Menschen. Sie zeigen, dass Sorgearbeit in Österreich großem Wandel unterliegt. Ein jüngeres Forschungsprojekt, das an der Johannes Kepler Universität Linz und der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wird, denkt unter dem Titel The Contested Provisioning of Care and Housing (Die umstrittene Bereitstellung von Sorge und Wohnen) beide Themen zusammen. Auch die Ärztekammer warnt vor “Ökonomisierung” der Medizin.

Die Pflegezukunft in Wien

Fonds Soziales Wien, FH Campus Wien und der Wiener Gesundheitsverbund haben sich zur „Pflege Zukunft Wien“-Ausbildungsoffensive zusammengeschlossen. Freilich hängt die Entscheidung für eine Pflegeausbildung oder einen Berufswechsel auch von den individuellen Lebensumständen ab. Förderungen erleichtern hier mit finanzieller Unterstützung und Absicherung die Entscheidung für einen beruflichen Neuanfang. So wird es auch Personen, die bereits im Leben stehen und Verpflichtungen haben, möglich, einen Pflegeberuf zu erlernen. Details zu Ausbildungen, Förderungen und Beratung unter www.bildungszentrum-wien.at. Starten Sie Ihre Karriere im Bereich Gesundheit, Pflege, Soziales oder Pädagogik. Mit Jobs PLUS Ausbildung erhalten Sie eine Berufsausbildung und ein fixes Dienstverhältnis direkt im Anschluss. 

Auch der Samariterbund beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema

“Pflege ist mehr als “Waschen, Schnäuzten, Kämmen, Anziehen, ausziehen, aus dem Bett setzen und ins Bett zurück legen”. Auch wir als Rettungs- und Sozialorganisation sind vermehrt auf gut ausgebildete Pflegekräfte angewiesen, denn das Wohlbefinden unser Klienten ist uns ein großes Anliegen. Pflegefachkräfte tragen viel Verantwortung, können sich laufend weiterbilden und ihre Kompetenz daher in vielen Bereichen einsetzen. Wir bieten ein umfangreiches Pflege- und Betreuungsangebot sowie Soziale Hilfsleistungen und gehen auf Bedürfnisse und Wünsche ein. Und eines muss gesagt werden: Pflegende Angehörige sind der größte Pflegedienst Österreichs, er muss gestützt und unterstützt werden”, sagt Wolfgang Zimmermann, Landessozialreferent vom Samariterbund Wien.

Schnupperzeit in den Samariterbund-Pflegeeinrichtungen

Unsere Pflegekompetenzzentren öffnen die Türen für alle Interessierten, die unsere Organisation und Berufsbilder kennenlernen wollen. SIE sind herzlich willkommen. Lernen Sie eines unserer Häuser Ihrer Wahl im Rahmen einer unverbindlichen „Schnupperzeit“ kennen. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, vereinbaren wir gerne eine „Schnupperzeit“. Kontaktinformationen finden Sie hier.

  • Sie bekommen Einblicke in unseren täglichen Alltag.
  • Sie erhalten fachliche und organisationsbezogene Informationen von unseren Mitarbeiter:innen.
  • Sie benötigen keine Vorkenntnisse.

 

#samaritergepflegt

“Uns ist es jedoch auch wichtig, unseren Mitarbeiter:innen im Pflegedienst eine Plattform zu bieten. Unter dem Motto #samaritergepflegt berichten sie aus ihrem Alltag. Nur dank ihres Engagements und Einsatzes ist #samaritergepflegt ein Markenzeichen. Auch das Freiwillige Sozialjahr und der Zivildienst bietet jungen Menschen die Möglichkeit, Praxiserfahrungen für eine spätere Ausbildung (z.B. Altenfachbetreuer:in, FH Soziale Arbeit, Medizinstudium etc.) zu sammeln”, ergänzt Wolfgang Zimmermann.

Pflegeoffensive Wien

“Der Arbeitskräftemangel so dramatisch wie nie zuvor: Ziel ist es, den Gesundheits- und Krankenpflegebedarf in Wien bei einer hohen Ausbildungsqualität zu decken. Die Ausbildungsoffensive ist Teil des Prozesses „Pflege Zukunft Wien“, der vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen koordiniert wird und alle Anstrengungen im Pflegebereich bündelt. Damit sollen sich künftig auch mehr Menschen für einen Job in der Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden. Dazu gehört natürlich auch dass Wien alle Spitäler bis 2040 modernisiert damit auch das Arbeitsumfeld passt”, ergänzt Zimmermann.

 

Es gibt ein Vielzahl an Möglichkeiten

 

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