Samariterbund: Reden wir über „Pflege Zukunft“

Entgegen gängigen Klischees eröffnen Pflegeberufe viele Perspektiven: Geförderte Ausbildung, Chance auf berufliche Weiterentwicklung & Jobsicherheit. Allzu oft werden Pflege- und Betreuungsberufe falsch eingeschätzt. Bei der Ausbildung steht Fachwissen und Professionalität im Mittelpunkt. Der Samariterbund weist seit langem darauf hin, dass endlich entschlossenes politisches Handeln notwendig wäre, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Wichtig ist jetzt, das die Bundesregierung die Gesundheitsreform und Pflegereform rasch umsetzt, denn in fast jedem Bundesland mangelt es derzeit auch an qualifizierten medizinischen Kassenfachärzten.

Es geht dabei immer um die Frage, wie wir auch in Zukunft eine angemessene Betreuung für chronisch kranke und ältere Menschen sicherstellen und die Qualität der Gesundheitsversorgung gewährleisten können. Für die von der Bundesregierung angekündigten 100 zusätzlichen Kassenstellen für Ärzte gibt es rund 300 Bewerber, etwa 200 davon in den passenden Regionen und Fächern. Lt. der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) möchte man auch weiteren 100 eine Stelle anbieten. Auch Zahnärzte warnen vor Versorgungsengpässen. Schon jetzt sind rund 10% der Kassenstellen nicht besetzt oder gar unbesetzbar, in den kommenden zehn Jahren erreiche die Hälfte der Zahnärzte das Pensionsantrittsalter und der Nachwuchs sehe seine Zukunft häufig anderswo. 

Laut einer Erhebung, die im Auftrag des Dachverbands Wiener Sozialeinrichtungen durchgeführt wurde, werden bis 2030 über 9.000 Pflegekräfte alleine in Wien gebraucht und rund 76.000 fehlen bis 2030 österreichweit

Es braucht also im Gesundheitsberiech vor allem neue Ideen und Angebote. In Wien tut sich jetzt einiges zur Verbesserung für Wiens Gesundheitspersonal. Bei einem „Pflegenotstand“ handelt es sich um einen Versorgungsnotstand, der mit viel weitreichenderen gesellschaftlichen Auswirkungen einhergeht. Es sind Menschen die täglichen Aktivitäten nicht mehr allein schaffen und Hilfe benötigen. Die Mehrheit davon will zu Hause bleiben. Der Bereich in Österreich ist ein Fleckerlteppich aus pflegenden Angehörigen, 24-Stunden-Betreuern, Alten- und Pflegeheimen, mobilen Diensten und der Pflege in Krankenhäusern.  49% werden von Angehörigen gepflegt, rund 1/3 bekommt Hilfe von mobilen Pflegediensten, 5% eine 24-Stunden-Betreuung. 

Pflegeoffensive Wien

“Der Arbeitskräftemangel so dramatisch wie nie zuvor: Ziel ist es, den Gesundheits- und Krankenpflegebedarf in Wien bei einer hohen Ausbildungsqualität zu decken. Die Ausbildungsoffensive ist Teil des Prozesses „Pflege Zukunft Wien“, der vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen koordiniert wird und alle Anstrengungen im Pflegebereich bündelt. Damit sollen sich künftig auch mehr Menschen für einen Job in der Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden. Dazu gehört natürlich auch dass Wien alle Spitäler bis 2040 modernisiert damit auch das Arbeitsumfeld passt.

Pflege ist anstrengend und Pflegekräfte fehlen

Der Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt: Berufe der Gesundheits- und Krankenpflege und Sozialbetreuung sind stark gefragt und werden das aufgrund der demografischen Entwicklung auch in Zukunft sein. Die Beschäftigten sind zu 80% Frauen. Wochenend-, Nacht- und Zwölf-Stunden-Dienste, spontanes Einspringen ist dabei der Alltag im Pflegeberuf. Die Bundesregierung investiert massiv in die Ausbildung von Fachkräften in Pflege und Betreuung. Die Pflegereform bringt laufend Verbesserungen für den Pflegeberuf, die Pflegeausbildung sowie für Betroffene und deren pflegende Angehörige. Die Teilzeitquote ist hoch!

Die Pflegelandschaft ändert sich täglich

Schwere körperliche Anstrengung, die hohe Konzentration und der direkte Kontakt mit Kranken belasten die Psyche und führen bei vielen zum Berufswechsel oder ins Burn-out. Eine Pflegeausbildung erfordert ein Hohes Ziel – bereits in den 70 Jahren wurden Pflege Kräfte aus dem Ausland geholt doch Achtung wir brauchen mehr Indianer als Häuplinge – wenn jeder seinen Dienst mit Engagement in seiner Zeit super macht dann passt es eh doch durch Personalmangel ändert sich manchmal sehr viel und der Frust ist vorprogrammiert.

Wettbewerbsgetriebene Ökonomisierung

An der Johannes Kepler Universität Linz befassen sich zahlreiche Forschungsprojekte seit langem mit Entwicklungen im Bereich von Sorge und Sorgearbeit – sei es in der Kinderbetreuung oder in der Betreuung und Pflege älterer Menschen. Sie zeigen, dass Sorgearbeit in Österreich großem Wandel unterliegt. Ein jüngeres Forschungsprojekt, das an der Johannes Kepler Universität Linz und der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wird, denkt unter dem Titel The Contested Provisioning of Care and Housing (Die umstrittene Bereitstellung von Sorge und Wohnen) beide Themen zusammen.

Auch der Samariterbund beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema

“Pflege ist mehr als “Waschen, Schnäuzten, Kämmen, Anziehen, ausziehen, aus dem Bett setzen und ins Bett zurück legen”. Auch wir als Rettungs- und Sozialorganisation sind vermehrt auf gut ausgebildete Pflegekräfte angewiesen, denn das Wohlbefinden unser Klienten ist uns ein großes Anliegen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, für diese Berufsfelder eine qualitativ hochwertige Ausbildung anzubieten. Sie möchten auch Teil unseres Teams werden und eine Ausbildung auf höchstem Niveau? Wir haben das passende Angebot: 

Ob Sie als Heimhelfer:in ältere Menschen in ihren Alltagstätigkeiten unterstützen möchten oder als Pflegeassistent:in Aufgaben und Tätigkeiten in verschiedenen Pflege- und Behandlungssituationen übernehmen und durchführen – bei uns erhalten Sie die Grundausbildung in Theorie und Praxis

Pflegefachkräfte tragen viel Verantwortung, können sich laufend weiterbilden und ihre Kompetenz daher in vielen Bereichen einsetzen. Wir bieten ein umfangreiches Pflege- und Betreuungsangebot sowie Soziale Hilfsleistungen und gehen auf Bedürfnisse und Wünsche ein. Und eines muss gesagt werden: Pflegende Angehörige sind der größte Pflegedienst Österreichs, er muss gestützt und unterstützt werden”, sagt Wolfgang Zimmermann, Landessozialreferent vom Samariterbund Wien.

Pflege neu gedacht!

Jeder Mensch hat Anspruch auf individuelle und qualitativ hochwertige Pflege. Bei uns stehen die Bewohner:innen im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir legen Wert auf eine aktivierende Pflege mit dem Ziel, die Selbstständigkeit der Menschen mittels Beschäftigungs- und Animationsprogrammen zu fördern. Bei all unseren Tätigkeiten legen wir großen Wert auf respektvollen Umgang. Wir achten die persönliche Lebensgeschichte, ihre Gewohnheiten und Intimsphäre.

Aktiv bis ins hohe Alter

Um den Bewohner:innen und Klient:innen die Möglichkeit zu bieten, ihre gewohnten Aktivitäten fortzuführen, Fertigkeiten zu trainieren, die Gemeinsamkeit zu fördern und das Zusammenspiel der Generationen zu verbessern, wird regelmäßig ein neues Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. 

“Uns ist es wichtig, unseren Mitarbeiter:innen im Pflegedienst eine Plattform zu bieten”

Unter dem Motto #samaritergepflegt berichten sie aus ihrem Alltag. Nur dank ihres Engagements und Einsatzes ist #samaritergepflegt ein Markenzeichen. Auch das Freiwillige Sozialjahr und der Zivildienst bietet jungen Menschen die Möglichkeit, Praxiserfahrungen für eine spätere Ausbildung (z.B. Altenfachbetreuer:in, FH Soziale Arbeit, Medizinstudium etc.) zu sammeln”, ergänzt Wolfgang Zimmermann.

Die Pflegezukunft in Wien

Fonds Soziales Wien, FH Campus Wien und der Wiener Gesundheitsverbund haben sich zur „Pflege Zukunft Wien“-Ausbildungsoffensive zusammengeschlossen. Freilich hängt die Entscheidung für eine Pflegeausbildung oder einen Berufswechsel auch von den individuellen Lebensumständen ab. Förderungen erleichtern hier mit finanzieller Unterstützung und Absicherung die Entscheidung für einen beruflichen Neuanfang. So wird es auch Personen, die bereits im Leben stehen und Verpflichtungen haben, möglich, einen Pflegeberuf zu erlernen. Details zu Ausbildungen, Förderungen und Beratung unter www.bildungszentrum-wien.at. Starten Sie Ihre Karriere im Bereich Gesundheit, Pflege, Soziales oder Pädagogik. Mit Jobs PLUS Ausbildung erhalten Sie eine Berufsausbildung und ein fixes Dienstverhältnis direkt im Anschluss. 

Es gibt ein Vielzahl an Möglichkeiten

 

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