Samariterbund und Strahlenschutz

Über unserem inaktiven AKW Zwentendorf geht die Sonne besonders schön auf. Doch der Schein trügt! Die Gefahr eines Nuklear-Konflikts “höher als jemals zuvor”. 26. April: Internationaler Tag des Gedenkens an die Katastrophe von Tschernobyl und jährlich am 9.8. jährt sich der Abwurf der Atombombe auf Nagasaki. Drei Tage zuvor (6.8.) der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima! Der Samariterbund macht auf die Auswirkungen aufmerksam und welche Selbstschutz- und Vorsorgemaßnahmen jeder Einzelne im Bereich Strahlenschutz treffen kann. Österreichs Behörden und Einsatzorganisationen – wie auch der Samariterbund – haben dementsprechende Vorkehrungen getroffen, Sie hoffentlich auch? 

Strahlenschutz geht uns alle an! Am 26. April 1986 hat sich in Tschernobyl die größte Nuklearkatastrophe der Menschheitsgeschichte ereignet. Österreich war damals eines der am stärksten betroffenen mitteleuropäischen Länder, auch heute noch sind erhöhte Cäsium-Werte im Boden messbar. Und auch noch nach Jahren nach der Zerstörung der Reaktoren in Fukushima am 11. März 2011 bleiben die Sicherheit und die Vorsorge bei einem Atomunfall ein wichtiges Thema.

“Weltweit gibt es etwa 450 Atomkraftwerke, die eine nicht unwesentliche Gefahr darstellen”

Für die rasche Erkennung von großräumigen radioaktiven Kontaminationen (Verunreinigungen) steht in Österreich ein Strahlenfrühwarnsystem mit über 300 automatischen Messstationen und weiteren zehn grenznahen automatischen Luftmonitorstationen zur Verfügung. Dazu findet ein jährlicher Zivilschutzprobealarm im Oktober statt.

Aktuelle Lagen werden laufend beobachtet 

Das aktuelle Risikobild des BMLV zeigt, dass die Welt aus den Fugen ist. Kriege haben einen möglichen atomaren Notfall wieder stärker in das Bewusstsein der Österreicher:innen gerückt. 

“Neben allgemeiner Informationen zur Situation in der Ukraine aus Sicht des Strahlenschutzes – unter anderem zu den Atomkraftwerken Tschernobyl und Saporischschja – werden auch häufig gestellte Fragen (FAQ) zu diesem Thema zusammengestellt”

Die AGES unterstützt die für Strahlenschutz zuständigen Bundesministerien beim Schutz der Bevölkerung vor Radioaktivität. Die Abteilung Strahlenschutz erfüllt verschiedene Aufgaben in Bereichen wie Notfallplanung, Lebensmittelkontrolle, Umweltüberwachung und Radonschutz. Sie sorgen auch dafür, dass sämtliche Messstellen in Österreich jederzeit auf einen Notfall vorbereitet und einsatzfähig sind. Siehe auch Nuklearpolitik der Österreichischen Bundesregierung.

Strahlenschutz geht uns alle an

9 Kernkraftwerke liegen weniger als 200 km von Österreichs Grenzen entfernt. Unfälle in Kernkraftwerken, aber auch Unfälle beim Transport radioaktiver Güter oder der Einsatz von Kernwaffen stellen ein Risiko dar. In solchen Situationen ist es wichtig, informiert zu sein und richtig zu handeln. Bleiben Sie informiert und seien Sie vorbereitet. Denn wer vorbereitet ist, kann sich und anderen helfen. Im Zuge der Diskussionen rund um den Energienotstand bekommt Kernenergie auch wieder häufiger einen salonfähigen Anstrich.

“Europa ist nicht nur abhängig von russischem Gas, sondern auch von der Atom-Industrie. Viele Atomkraftwerke sind kaum vor Terrorangriffen geschützt zeigt ein vertrauliches Gutachten der Internationalen Länderkommission Kerntechnik”

Auch wenn sich niemand mit dem Gedanken an ein solches katastrophales Ereignis befassen möchte, ist es unerlässlich, vorbereitet und informiert zu sein, falls ein instabiler Weltführer mit übermäßiger Machtbefugnis die falsche Richtung einschlägt und sich auf diesen, für die Menschheit katastrophalen Weg begibt. 

Vorbereitet sein und helfen können!

Radioaktivität – unsichtbare Gefahr mit großer Wirkung: Radioaktive Strahlung lässt sich weder sehen, hören noch riechen, dennoch kann sie unseren Organismus schwer schädigen.

“Im Ernstfall ist es wichtig rasch gewarnt und alarmiert zu werden, informiert zu sein und die richtige Schritte durchzuführen. Dabei spielt der eigene Wohnraum und die persönliche Vorsorge eine wichtige Rolle um ein Extremereignis gut überstehen zu können”

Zur Ihrer Information empfehlen wir ihnen folgenden Beitrag zum Thema “Richtiges Verhalten bei Strahlung und Schutzmöglichkeiten” Vorbereitet sein und Helfen können ist also wichtig und einen „Krisenfester Haushalt” zu haben. Besuchen Sie einen kostenlosen Vortrag bei den Helfern Wiens – Hier geht es zur Anmeldung. Strahlenschutz von A bis Z lesen sie hier sowie Zivilschutz-Themen von A bis Z lesen sie hier.

Vorbereitung ist auch für den Samariterbund wichtig!

“Im Ernstfall ist es wichtig, gut ausgebildet zu sein um die richtigen Schritte koordiniert durchzuführen zu können. Um bei Schadens- und Katastrophenfällen in Verbindung mit radioaktiven Stoffen die notwendigen Kräfte wirkungsvoll einsetzen zu können, ist für Angehörige von Einsatzorganisationen eine einheitliche Ausbildung im Strahlenschutz vorgesehen. Auch wir vom Samariterbund-Katastrophenhilfsdienst setzen daher Schwerpunkte zum Thema Strahlenschutz und Notfallmangement. Aktuell findet derzeit eine Basisausbildung beim Samariterbund bei der Schadstoffeinheit unseres Katastrophenhilfsdienstes in Wien statt. Es geht dabei vorrangig um die Bereiche chemischer 🧪, biologischer ☣, radiologischer ☢, nuklearer ⚛ und explosiver Gefahren. 

Einsatz bei kontaminierten Personen

Wir verfügen mit unseren SpezialistInnen der Bereitschaft CBRN (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear) über Know-How und Ausrüstung, um auch Einsätze durchführen und bei einem großräumigen Schadensfall den Rettungsdienst aufrecht erhalten zu können. Dies beinhaltet auch eine Aufbauausbildung mit Leistungsbewerben in  SEIBERSDORF und eine enge Zusammenarbeit mit der ABC Abwehrschule des Österreichischen Bundesheeres. Gleichzeitig müssen wir aber auch auf einen Blackout – der längerfristige Stromausfall vorbereitet sein”, erklärt Wolfgang Zimmermann,  Samariterbund Bundesrettungskommandant und Zivilschutzexperte.

Information ist alles …

Österreichs Behörden und Einsatzorganisationen – wie auch der Samariterbund – haben für ihre Aufgabenbereiche dementsprechende Vorkehrungen getroffen, Sie hoffentlich auch? Informieren auch Sie sich bitte zu den Themen Selbstschutz, Zivil- & Katastrophenschutz. Sie können kostenlose Webinaren und Onlinekurse besuchen bzw. Broschüren ganz einfach als PDF-Datei downloaden:

 
26. April: Internationaler Tag des Gedenkens an die Katastrophe von Tschernobyl 

Radioaktiv © Die Helfer Wiens

 

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Bild: Vielen Dank an Alfred Fröhlich für das tolle Foto