Österreichweit kommt es alle 7 Minuten zu einem Unfall mit Wildtieren im Straßenverkehr. Die offiziellen Zahlen der letzten Jahre liegen laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) bei rund 80.000 Wildunfällen pro Jahr. Schätzungen des ÖAMTC gehen davon aus, dass bis zu 100.000 Wildtiere auf Österreichs Straßen verenden. Aber auch für Menschen ist der unerwünschte Kontakt mit den Bewohnern der Wälder gefährlich – in manchen Fällen sogar lebensgefährlich. Der Samariterbund ruft daher zu erhöhter Vorsicht auf! Doch worauf muss man achten, um einen solchen Vorfall zu verhindern? Wer muss informiert werden, wenn es dennoch zum Zusammenstoß kommt?
Laut KFV werden rund 330 Personen pro Jahr bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren verletzt, zwei bis drei kommen sogar ums Leben. Der Großteil der Zusammenstöße mit Wildtieren erfolgt mit dem Pkw (59 Prozent), bei weiteren 20 Prozent der Wildunfälle erfolgt der Zusammenstoß mit einem Motorrad. Durch die entsprechende Anpassung des Fahrverhaltens kann das Risiko eines Unfalles deutlich minimiert werden. Vor besonderen Gefahren wie etwa Wildwechselstellen oder Gegenden mit hoher Wilddichte sollte das Verkehrszeichen “Wildwechsel” angebracht sein.
Besondere Achtsamkeit in den frühen Morgen- sowie Abendstunden!
Denn um diese Zeiten kommt es besonders häufig zu Wildunfällen. Vorausschauendes Fahren und erhöhtes Gefahrenbewusstsein helfen, folgenschwere Wildunfälle zu vermeiden. Die Tiere überqueren besonders häufig in Waldabschnitten und an Feldrändern die Straßen. Fuß vom Gas und immer bremsbereit sein! Schalten Sie das Fernlicht aus, um das Tier nicht zu blenden – dadurch bleibt es nämlich stehen. Hupen Sie zusätzlich, das verscheucht das Wild in den meisten Fällen. Achtung: Wildtiere sind meist nicht allein unterwegs. Einem Tier könnten weitere folgen.
Aus 100e von Kilos werden Tonnen
Der ADAC hat bei einem Crashtest mit einem 180 Kilogramm schweren Wildschwein-Dummy gezeigt, welch enormen Kräfte auf das Fahrzeug und die Insass*innen bei einem Wildunfall einwirken. Stößt ein Auto bei Tempo 60 mit einem Wildschwein zusammen, hat das Tier das Gewicht eines Nashorns: 3,5 Tonnen. Ein Rothirsch wird sogar so schwer wie ein Elefant.
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
Ist ein Tier an oder auf der Straße sichtbar, empfehlen Experten zu bremsen, abzublenden und kräftig wiederholt zu hupen. Im Gefahrenbereich sollte man den Sicherheitsabstand zum Vordermann vergrößern. Und Achtung: Ein Reh kommt oft nicht allein! Im Falle einer Vollbremsung sollte man das Lenkrad fest umgreifen und das Fahrzeug nicht verreißen.
Kommt es zu einem Unfall mit einem Wildtier, sollte man nach Möglichkeit sofort an sicherer Stelle anhalten, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, die Unfallstelle mit dem Pannendreieck absichern, eventuell verletzte Personen versorgen und so schnell wie möglich die Polizei verständigen.
Was passiert mit dem Tier?
Wenn bekannt, sollte zusätzlich der Jagdaufseher benachrichtigt werden. Dieses Vorgehen gelte auch für den Fall, dass ein möglicherweise verletztes Wild weiterläuft. Verletzte Tiere bitte nicht berühren oder mitnehmen, da diese verängstigt sind und aggressiv oder panisch reagieren können. Wer ein verletztes oder getötetes Wild mitnimmt, macht sich wegen Wilderei strafbar, der Jäger ist für die fachgerechte Versorgung des verunfallten Wildes zuständig.
Versicherung
Des Weiteren ist es sinnvoll, Handy-Fotos vom Unfallort machen, und zwar vom toten oder verletzten Tier und vom Fahrzeug. Fotos sind immer hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung bei der Versicherung. Wenn möglich, solltest du dir eine Wildunfallbescheinigung von der Polizei, Förster*in oder Jagdpächter*in ausstellen lassen. Und nicht vergessen: Die Versicherung anrufen, bevor die Wildspuren beseitigt sind oder das Fahrzeug repariert, verschrottet oder verkauft ist. Da Wildtiere niemandem persönlich gehören, liegt in diesem Fall keine Sachbeschädigung vor. Lässt du ein verletztes Tier einfach auf der Straße liegen, ist das ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Für Wildtiere in Wien gibt es eignen Regeln.
Links:
- ÖAMTC und KFV: 2021 wurden 325 Personen bei Wildunfällen verletzt | KFV
- Wildunfälle pro Jahr in Österreich – Jagdfakten.at informiert
- WILDUNFALL PORTAL ÖSTERREICH
- Wildtier gefunden – Wildtierhilfe Wien (wildtierhilfe-wien.at)
- Wildtiere in Wien – Großstadt Lebensraum für Wildtiere – Jagdfakten
- Wiener Wildtiere
- Landkarte der Herzsicherheit – Definetzwerk
- Achtung Schönwetter – Die Bike-Saison beginnt wieder!
- Apps – die “Leben Retten” können
- Samariterbund: Richtiges Verhalten bei Herannahen von Einsatzfahrzeugen
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