Samariterbund: Hundeboom mit Kehrseiten

Während sich jetzt viele Österreicher:innen auf die Urlaubszeit freuen, wird diese für so manches Tier zum Albtraum werden. Denn kaum rücken die Ferien näher, wollen viele verantwortungslose Tierhalter ihre Vierbeiner sofort und dauerhaft loswerden. Hunde-Besitzer, die sich während den Lockdowns in der Corona-Pandemie einen Vierbeiner angeschafft haben, merkten nach einiger Zeit, dass sie mit dem Tier nicht mehr zurechtkommen. Bereits jetzt stoßen die ersten Tierheime an ihre Grenzen. Die Anschaffung eines Hundes muss daher immer gut überlegt sein. Aus diesem Grund klärt auch der Samariterbund Favoriten laufend auf, was alles zu beachten ist und setzt aktiv für den Tierschutz ein.

Schlagzeilen wie “Hündin wurde in praller Sonne vor Supermarkt ausgesetzt” und andere Horrorgeschichten kann man leider immer wieder lesen. Bitte vorher genau überlegen! Hund – ja oder nein? Ein Hund braucht viel Zuwendung, Zeit und auch Geld für Futter, Tierarzt und vieles mehr. Ein Tier bedeutet auch eine große Verantwortung. Dein tierischer Freund ist immer noch da – und das über viele Jahre. Wer sich einen Hund anschafft, sollte bereit sein, regelmäßig Zeit mit ihm zu verbringen, denn je nach Größe, Rasse und Alter benötigen die Tiere Beschäftigung und Bewegung. Junge Hunde müssen erzogen werden, auch das kostet Zeit – egal, ob man die Erziehung selbst in die Hand nimmt oder mit dem Tier eine Hundeschule besucht. Hier gibt es eine Menge an Publikationen vom Sozialministerium und auch Tipps und Links für Hundefreunde

Tiersitter oder Tierpension betrauen

Wenn schon Urlaub entweder gemeinsam oder sich rechtzeitig vor der Urlaubssaison um einen vorübergehenden Pflegeplatz für ihr Haustier zu kümmern. Der Samariterbund rät, sich bereits vor der Anschaffung eines Haustieres intensiv Gedanken zu machen, ob es in den Urlaub mitgenommen werden kann oder wer es in der Abwesenheit versorgt. So können etwa Hunde häufig mitfahren, ansonsten bestehe auch die Möglichkeit, einen Tiersitter oder eine Tierpension mit der Betreuung zu beauftragen.

Steigende Kosten und sinkende Einnahmen

Steigende Energiepreise, höhere Kosten für Tierfutter und für Tierärzte haben die Situation verschärft. Wenn aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung die Einnahmen durch Spenden an Tierheime zurückgehen steht der karitative Tierschutz in Österreich vor dem Kollaps. Der Faktor hohe Lebenskosten und Energie-Krise durch den Ukraine-Krieg führt dagegen weniger dazu, dass Tierbesitzer ihre Lieblinge im Heim abgeben. Stattdessen wird dann lieber am Tier etwas gespart, sei es zum Beispiel beim Tier-Arzt-Besuch, als es dann einfach abzugeben.

Hund aus dem Tierheim

Hunde aus dem Tierheim sind vor allem für Menschen, die bereits Hunde-Erfahrung haben, eine gute Alternative. Vor allem erfahrene Hundehalter können überlegen, einen Hund aus dem Tierheim aufzunehmen. Allerdings haben diese Hunde immer eine Vorgeschichte, einige Tiere sind eventuell verhaltensauffällig, etwa übermäßig ängstlich oder auch aggressiv. Diese Tiere brauchen womöglich noch mehr Zuwendung und Zeit. Allerdings ist jeder Hund unterschiedlich. Die Tierheime klären Interessenten über die jeweilige Persönlichkeit des Hundes und seine Bedürfnisse detailliert auf und geben sie nur an Halter ab, von denen sie glauben, dass sie dem Tier gewachsen sind. Infos dazu gibt es beim TierQuarTier Wien.

Wir bringen den Tierschutz in den Unterricht

Wir vom Samariterbund Favoriten, betreiben Aufklärung und Information über aktiven Tierschutz. Zu einer artgerechten Tierhaltung und Tierschutz gehören medizinische Versorgung, ausreichend Platz bei der Haltung, eine gesunde Ernährung und genügend Zuwendung. Deshalb sollte mehr als einmal gut überlegt werden, ob ein Haustier als neues Familienmitglied aufgenommen werden soll. Wichtig ist uns, den Hund bereits frühzeitig auf Kinder zu sozialisieren. Beim Projekt Samariter – Hundeteams machen Schule geht uns darum Solidarität, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln”, erklärt Peter Erdle, Obmann vom Samariterbund Favoriten.

 

Samariterbund unterstützt aktiv Kampagnen gegen Tierleid

Jedes Jahr weisen wir rechtzeitig vor Weihnachten darauf hin: Tiere sind definitiv kein Weihnachtsgeschenk sondern eine Entscheidung fürs Leben. Kinder verlieren oft rasch das Interesse an ihren neuen Freunden und die Tiere landen dann leider im Wiener Tierquartier und hoffen auf einen neuen liebevollen Besitzer. Auch gibt es tatkräftige Unterstützung im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel und Informationen über die Risiken und gravierenden Folgen von Billigwelpenkäufen. Wir rufen die Menschen dazu auf, vor der Tierquälerei nicht die Augen zu verschließen, sondern sich in ihrem Handlungsrahmen für die Rechte der Tiere stark zu machen. Die Stadt Wien setzte dabei laufend Initiative gegen den illegalen Welpenhandel. Auch Tierschutz Austria warnt laufend davor, geschmuggelte Jungtiere zu kaufen und damit ein „Mafia-System von brutaler Tierquälerei“ zu fördern. Die Tiere seien meist „viel zu früh der Mutter entrissen worden und vielfach bereits als Jungtiere schwer krank“. Bei einem Verdacht auf illegalen Welpenhandel sollte man den örtlichen Tierschutzverein oder die Polizei verständigen”, erklärt Jochen Gold, Staffelkommandant der Besuchs- & Therapiebegleithundeteams vom Samariterbund Favoriten.

Was tun, wenn ich mit meinem Haustier überfordert bin? 

Wenn Sie sich mit Ihrem Haustier überfordert fühlen, nicht so viel Zeit dafür haben wie es braucht oder es andere Gründe wie Unverträglichkeiten mit anderen Haustieren oder Kindern gibt: Bitte setzen Sie es nicht einfach aus! Suchen Sie sich Hilfe. Häufig lassen sich Probleme lösen. Sprechen Sie mit Experten offen über Ihre Bedenken. Je nach Anliegen können das zum Beispiel Tierärzte, Tierpsychologen oder Trainer sein. Wenn es keinen anderen Weg gibt, dann zeigen sie Verantwortung und geben Sie Ihr Tier ehrlich ab

 

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Ihre SamariterInnen aus Wien Favoriten

Bild: Pixabay