Samariter auf vier Pfoten im ORF-Kindergarten

Am 14.10.2022 waren unsere Hundeteams von der Besuchs- und Therapiebegleithundestaffel Favoriten im ORF bei drei Kindergartengruppen zu Besuch. Es war ein tolles Erlebnis für die Kinder, denn Kinder lieben Tiere und fühlen sich zu ihnen hin- und angezogen. Tiere bieten Kindern eine besondere Lebens- und Lernqualität! Es ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen! Deshalb ist es wichtig, unsere speziell ausgebildeten Besuchs- und Therapiebegleithunde in die pädagogische Arbeit mit Kindern einzubeziehen! Ein Hund bietet wie kaum ein anderes Haustier die Gelegenheit, bedingungslose Kameradschaft kennenzulernen und begegnet jedem einzelnen werte- und vorurteilsfrei. 

“Kindergärten sind für uns immer eine besondere Herausforderung mit viel Verantwortung. Die Möglichkeit der tiergestützten Pädagogik kommt dem Bedürfnis von Kindern entgegen und unterstützt ihre Entwicklung. Gemeinsam fördern wir elementarer Kompetenzen und begleiten und unterstützen Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung! Hunde haben eine große Nähe zum Menschen entwickelt und fügen sich heute von allen Haustieren am intensivsten in den Ablauf des menschlichen Alltagslebens ein. Durch den Einsatz des Hundes im pädagogischen Alltag werden vielerlei Kompetenzen geschult“, erklärt Jochen Gold, Staffelkommandant von der Samariterbund Besuchs- und Therapiebegleithundestaffel Favoriten.

Einige wollen wir Ihnen heute vorstellen:

Emotionale Kompetenzen

Im Umgang mit dem Tier lernen Kinder Gefühle kennen und diese entsprechend zu regulieren. Das Tier reagiert auf das Kind und spiegelt dessen Verhalten. Das Kind muss daraufhin sein Verhalten anpassen. Somit lernen Kinder Gefühle des Gegenübers zu lesen und sich situationsangemessen zu verhalten. Hunde wecken Gefühle und begünstigen die Entwicklung von Achtsamkeit, Mitgefühl und Respekt. Die bedingungslose Akzeptanz der Tiere und ihre wertfreie, konstante und spürbare Zuneigung zu dem Kind lässt sich als wertvoll erleben. Das Zusammensein mit den Tieren trägt zudem zur Verbesserung des Zugangs zu den eigenen Emotionen bei und unterstützt die Empathiefähigkeit.

Sprache

Im Umgang mit Tieren wird die Sprachkompetenz bei Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren gefördert. Der Kontakt zum Hund animiert die Kinder zum Sprechen, weil sie ihre Erlebnisse mitteilen wollen. Auch die nonverbale Kommunikation wird erlernt.

Motorik

Tiere regen zu motorischer Bewegung an. Kinder können durch einen Hund lernen, ihre Kräfte einzuschätzen und zu regulieren.

Kognition

Das Kind erfährt durch den Umgang mit dem Tier vieles über Eigenarten und Lebensgewohnheiten. Schon die Anwesenheit des Hundes alleine wirkt sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten aus. Dadurch, dass ein Tierkontakt mit Aufgaben verbunden ist, wird die Möglichkeit für eine strukturierte Arbeitsweise unterstützt. Das Wohlbefinden und die Gesundheitswerte (siehe gesundheitliche Kompetenzen) werden dabei gestärkt. Das Kind ist dadurch auch besser in der Lage, sich zu konzentrieren und zu lernen. Laut Studienergebnisse fördert der Kontakt mit einem Hund auch die Konzentrationsfähigkeit und die Ausdauer.

Soziale Kompetenzen

Tiere sind soziale Wesen. Im Umgang mit ihnen ist es wichtig, soziale Regeln einzuhalten. Im Umgang mit dem Tier erlernen Kinder Rücksicht zu nehmen und Grenzen zu akzeptieren.

Selbstbehauptung

Kinder, die mit Tieren aufwachsen, weisen nachweislich ein besser strukturierteres und sozial wirksameres Verhaltensrepertoire auf. Ebenso werden Lernprozesse im sozial- emotionalen Bereich, die zwischenmenschliche Kommunikation, soziale Fähigkeiten sowie das Verantwortungsgefühl gestärkt.

Gesundheitlicher Aspekt

Das Zusammensein mit Tieren von klein auf reduziert nachweislich die Gefahr, Allergien zu bekommen. Tiere haben einen positiven Einfluss bei Herz-Kreislauf Problemen, Ängsten und Minderwertigkeitsgefühlen. Durch das Hormon Osytocin das während des Kontaktes mit dem Tier ausgeschüttet wird, wird der Blutdruck, Angst und das Stressempfinden gesenkt und das Wohlbefinden steigt.

Resilienz

Weltweite Forschung zur tiergestützten Intervention zeigt wirkungsvolle und nachhaltige Wirkeffekte auf physischer, psychischer und sozialer Verhaltens- und Erlebensebene des Menschen. Durch einen Hund kann eine Stabilisierung und Regulierung psychischer und (psycho-) somatischer Zustände erfolgen, die die Grundlage für Resilienz bietet. Das Ziel der tiergestützten Pädagogik ist es, die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken. Dies erfolgt über die Unterstützung der Emotionsregulation. Sie strebt folgende Effekte an: Erhöhung der Stressresistenz, des Selbstwerts und des Lern- und Konzentrationsvermögens. Sie bewirkt aber auch die Reduktion negativer Körperempfindungen. 

„Die aufgezählten Kompetenzen, die beim Umgang mit einem Hund erworben werden können, bleiben ein Leben lang erhalten. Deshalb sind all diese positiven Aspekte Ansporn, tiergestützte Pädagogik in pädagogische Konzepte zu inkludieren. Grundlegend für die Arbeit mit dem Tier ist es, dass neben den vielen positiven Aspekten für den Mensch auch das Tier profitieren soll. Der Einsatz des Hundes ist so konzipiert, dass es auch für den Hund Vorteile hat, beispielsweise eine gesteigerte Zuwendung“, erklärt Lore Erdle, erfahrene Kindergartenpädagogin und langjährige Kindergartenleiterin. Sie ist pädagogische Leiterin bei der Samariterbund Besuchs- und Therapiebegleithundestaffel Favoriten zeichnet auch für die Supervision verantwortlich.

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