Bluthochdruck zählt in Österreich zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Oft bleibt er lange unentdeckt. Auch der Samariterbund möchte am 17. Mai – am Welt-Hypertonie-Tag (auch Welt-Blutdruck-Tag genannt) – auf gefährliche Komplikationen der Erkrankung Hypertonie (Bluthochdruck) hinweisen, aber besonders über Vorbeugung und Erkennung informieren. Mit besserer Aufklärung, Diagnose und Behandlung könnten bis 2050 weltweit 76 Millionen Leben gerettet werden. Ebenso würden 120 Million Schlaganfälle und 79 Millionen Herzinfarkte verhindert.
Jeder spricht vom Blutdruck
Wir wissen, er kann zu hoch und auch zu niedrig sein. Doch was ist eigentlich der Blutdruck? Warum ist es gefährlich, wenn er zu hoch ist? Wie kann man die Werte beeinflussen? Wer seine Blutdruckwerte kennt, kann Gesundheitsrisiken abwenden und nimmt die eigene Gesundheit selbst in die Hand. Ein Gesundheitscheck kann dein Leben retten.
Mein Blutdruck
Mit jedem Herzschlag wird Blut in die Schlagadern (Arterien) gepumpt, damit das Blut in alle Bereiche des Körpers fließen kann. Die Kraft, die das Blut dabei auf die Gefäßwand der Arterien ausübt, wird Blutdruck genannt. Der Wert ist optimal, wenn er unter 130/80 mmHg liegt.
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Der 1. Wert – der sogenannte systolische Blutdruck – zeigt den (höheren) Wert, wenn sich das Herz zusammenzieht.
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Der 2. Wert – der sogenannte diastolische Blutdruck – zeigt den (niedrigeren) Wert, wenn das Herz entspannt ist.
Warum ist Bluthochdruck gefährlich?
Bluthochdruck ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein „stiller Killer“, weil vier von fünf Betroffenen nicht richtig behandelt werden. Bluthochdruck ist eine ernst zu nehmende, aber in vielen Fällen vermeidbare Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäße und begünstigt die Entstehung lebensbedrohlicher Folgeerkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass ihr Blutdruck dauerhaft erhöht ist und dieser die Gesundheit erheblich beeinträchtigen kann.
„In Österreich leidet jeder vierte Mensch an Bluthochdruck (Quelle: Website Gesundheit.gv.at). Im höheren Lebensalter – ab 65 Jahren – ist es sogar jeder zweite. Fast die Hälfte der Betroffenen wissen jedoch nichts von ihrer Erkrankung, da Bluthochdruck an sich keine Beschwerden verursacht“
Für Frauen ist er laut einer Studie noch gefährlicher als für Männer. Ihr zufolge führt schon gering erhöhter Blutdruck bei Frauen ab 40 zu einer Verdoppelung der Herzinfarkthäufigkeit. Dieser Zustand entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange Zeit unerkannt. Unerkannter Bluthochdruck kann im Laufe der Jahre das Herz, die Blutgefäße, die Nieren und das Gehirn schädigen.
Wie hoch ist Ihr Blutdruck?
Bluthochdruck ist leicht festzustellen und gut behandelbar. Werden Erkrankungen bereits im Frühstadium entdeckt, ist Zeit für die Behandlung gewonnen und Spätfolgen können vermieden werden. Nutzen Sie daher Vorsorgeuntersuchung, sie sind eine genaue Bestandsaufnahme ihres Gesundheitszustands und der Risikofaktoren sowie eine Beratung für ein gesünderes Leben. Männer und Frauen können ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich gratis an der Untersuchung teilnehmen.
Blutdruck-Selbstmessung
Unser Blutdruck ist abhängig von Alter, Geschlecht, Gewicht, Ernährung und Tageszeit. Nützen Sie jeden Tag, um ein Auge auf Ihren Blutdruck zu werfen und lassen Sie bei Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in der Apotheke Ihren Blutdruck messen. Regelmäßiges Blutdruckmessen auch zuhause hilft dabei eine bestehende Hypertonie gut unter Kontrolle zu behalten.
Folgende Punkten sollten dabei stets beachtet werden:
- Messen Sie immer zur gleichen Zeit
- Messen Sie erst, wenn Sie einige Minuten zur Ruhe gekommen sind
- Sprechen Sie nicht während der Messung
- Legen Sie das Messgerät exakt wie in der Beschreibung Ihres Gerätes angegeben an
- Das ist entweder der Oberarm oder am Handgelenk auf Herzhöhe
- Schreiben Sie Ihren Wert mit Datum und Uhrzeit auf
- dauerhafter Wert von über 135/85 mmHg bitte mit ihrem Arzt sprechen
Sie haben es selbst in der Hand
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressabbau, mäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum sowie das Vermeiden von Übergewicht sind wichtige Maßnahmen.
„Reicht eine Lebensstiländerung nicht aus, um erhöhte Blutdruckwerte zu senken, ist eine medikamentöse Therapie erforderlich. Diese muss in Absprache mit dem Arzt erfolgen“
In der Regel ist Bluthochdruck gut behandelbar. Mit der richtigen Therapie können Folgeerkrankungen verhindert werden.
Links:
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- Vorsorgeuntersuchung (Gesundenuntersuchung)
- Kostenlose Drucksorten – Österreichischer Herzfonds
- Risikofaktoren – Österreichischer Herzfonds
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- Der Samariterbund und der Weltgesundheitstag
- Landkarte der Herzsicherheit – Definetzwerk
- Gesundheit & Soziales in Wien
- Das österreichische Gesundheitssystem Zahlen – Daten – Fakten