Kind, Hund, Sonne, Hitze: “Todesfalle Auto!”

Die häufigste Ursache: Fehleinschätzung! Endlich wird es wieder warm. Bin nur mal kurz einkaufen – bin eh gleich wieder da! Wie lange dauert der dann wirklich, bei dem der Vierbeiner oder das Kleinkind “nur kurz” mal im Auto allein gelassen oder gar vergessen werden? Natürlich weiß jeder, dass sich ein Auto in der Sonne aufheizt. Was bringt es, die Fenster etwas zu öffnen oder die Klimaanlage vor dem Parken laufen zu lassen? Jedes Jahr leiden Hunde aber auch Kinder bis an die Grenze des Erträglichen in überhitzten Autos oder sterben gar einen qualvollen Tod. 

“Noch immer sind sich viele Autofahrer:innen in der Eile nicht bewusst, dass der „kleine Moment“, „mal eben rasch“— zum Todesurteil für den Zurückgelassenen werden kann. Wie wir alle wissen, können sich Wetter und Außentemperatur an einem Sommertag schnell ändern, und das Auto kann schnell unglaublich heiß werden was die Infografik der vetmeduni deutlich zeigt! Daher informieren wir vom Samariterbund Favoriten auch heuer wieder zu den Gefahren für Kinder und Tiere”, so Jochen Gold, Staffelkommandant von der Besuchs- und Therapiebegleithundestaffel Favoriten.

Sonneneinstrahlung: Gefahr wird oft unterschätzt

“Ein offenes Schiebedach oder ein geöffneter Fensterspalt reichen nicht. Auch Schatten schützt nur bedingt. Es gibt Fälle, in denen Eltern die Risiken unterschätzten und ihr Kind unbeaufsichtigt im Auto ließen. Die meisten Vorfälle ereignen sich jedoch, wenn Eltern oder Betreuer das Kind unwissentlich im Auto lassen. Einige der häufigsten Gründe für das unbeabsichtigte Zurücklassen eines Kindes im Auto sind Routineänderungen, Missverständnisse und Schlafmangel. Mit anderen Worten, es ist etwas, das jedem passieren kann”, erklärt Karl Svoboda, geschäftsführender Obmann vom Samariterbund Favoriten.

Todesfalle Auto

“Bereits ab einer Außentemperatur von 20 Grad Celsius kann das Auto zur tödlichen Falle werden. Konkret heißt das: Ein bei 24 Grad in der Sonne geparktes Auto kann innerhalb von 20 Minuten eine Innentemperatur von 48 Grad erreichen. Dies führt in kurzer Zeit zu einem lebensbedrohlichen Zustand oder sogar zum Tod. Studien zeigen, dass etwa die Hälfte aller Hitzschlag-Patienten trotz intensiver ärztlicher Betreuung nicht gerettet werden können. Für viele überraschend: Der Tod aufgrund eines Hitzschlags kann bis zu 48 Stunden nach dem Vorfall eintreten. Selbst wenn ein Hund oder ein Kind lebend aus einem überhitzten Auto befreit werden kann, gibt es sie tatsächlich überleben”, erklärt Dr. med. univ. Andreas Bendtsen, Gruppenarzt & Medizinischer Leiter des Samariterbund Bildungszentrums Favoriten.

 

Kind oder Hund bei Hitze im Auto entdeckt: Was tun?

Was tun, wenn man einen zurückgelassenen Hund oder ein Kind im Auto entdeckt und Gefahr der Überhitzung droht? Wenn der Hund stark hechelt, apathisch da liegt und/oder nicht oder kaum auf Klopfen und Bewegungen an der Scheibe reagiert, dann

  • sofort die Polizei unter 133 rufen und Autokennzeichen durchgeben
  • Lenker ausrufen lassen, wenn möglich (z.B. im Supermarkt, Shopping-Center)
  • Beim Wagen bleiben und Zustand des Hundes und des Kindes beobachten
  • den Wagen öffnen (lassen) und das Tier oder das Kind befreien
  • Erste Hilfe leisten: in den Schatten bringen und mit frischem, lauwarmem Wasser versorgen. Bitte kein kaltes Wasser geben oder übergießen – das belastet den Kreislauf zusätzlich!
  • veterinärmedizinisch bzw. medizinisch (Rettung 144) behandeln lassen
  • Wir haben auch “Gesundheits- und Erste-Hilfe-Tipps für die Sommermonate”  und den richtigen Erste Hilfe Kurs für dich!

 

Heißer Asphalt: Gefahr für Hundepfoten!

Im Sommer kann sich Asphalt so stark aufheizen, dass für Hundepfoten hohe Verbrennungsgefahr besteht. Die Lufttemperatur kann dabei stark von der Temperatur des Straßenbelags abweichen. Daher ist im Sommer beim Spazierengehen mit dem Hund Vorsicht geboten. Schon bei 25 °C Lufttemperatur erhitzt sich der Asphalt und dunkle Wegauslagen auf Temperaturen über 40 °C, die die empfindlichen Pfotenballen schädigen! In so einem Fall muss der Hund schnell den gefährlichen Straßenbelag verlassen oder getragen werden. Am besten in dieser Zeit Spaziergänge und sportliche Aktivitäten an Strecken mit Wasserzugang (Fluss oder See) planen und/oder in den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden Gassi gehen. Asphalthitze: 7-Sekunden-Test schützt vor Verbrennungen an Hundepfoten!! #Shorts – Bing video

 

Tierschutzgesetz: Strenge Strafen drohen

Personen, die ein Tier einer derart qualvollen Situation aussetzen, können für ihr Verhalten laut Tierschutzgesetz zur Rechenschaft gezogen werden – mit einer Geldstrafe von bis zu 3.750 Euro (im Wiederholungsfall bis zu 7.500 Euro). Außerdem droht eine Anzeige nach dem Strafgesetzbuch (§222).

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Bild: siehe Quelle Bild – Danke dass wir es verwenden dürfen!