Welt-Diabetes-Tag: Genießen ohne Verzicht

14. November ist Weltdiabetestag! Einmal mehr wird die Aufklärung zur Stoffwechselerkrankung in den Mittelpunkt gerückt. Der Samariterbund macht auf die dramatische Situation des “Diabetes mellitus” aufmerksam, denn bei rund 10.000 Österreichern pro Jahr endet Diabetes tödlich d.h. alle 50 Minuten stirbt eine Person. Das tragische daran: Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes und die Dunkelziffer ist hoch! Es gibt moderne, vielversprechende Therapieoptionen bei Zuckerkrankheit – sie müssen jedoch früh genug angewendet werden! Noch führt das Leiden oft zu einem schmerzhaften Verlust an Lebensjahren. Das Problem: Diabetes wird hierzulande erst um rund sechs Jahre zu spät entdeckt! Eine lange Zeit, in der der Körper geschädigt wird und die Lebenserwartung sinkt.

Eines der größten Gesundheitsprobleme der heutigen Zeit sind Übergewicht und Adipositas. Schwerpunkt dieses Jahr ist „Kinder und Jugendliche mit Diabetes” – denn Bewusstseinsbildung und ein guter Umgang mit der Erkrankung beginnen bereits im Schulalter. Hört euch dazu die Podcast-Folge „Hauptfach Diabetes” von Treffpunkt Diabetes an. Wussten Sie schon, dass… es eine Lehrveranstaltung „Betreuung von Kindern mit Diabetes“ gibt? Die 16 gefährlichsten Blutzuckerfallen und was viele nicht wissen: „Zucker“ kann die Nerven extrem schädigen.

Warum sind Süßigkeiten so unwiderstehlich?

Das angenehme Gefühl, das durch zuckerhaltige Lebensmittel hervorgerufen wird, stimuliert das Belohnungszentrum des Gehirns, und zwar in einem Prozess, der der Sucht und der intimen Beziehung ähnelt. Neueste Studien belegen: Wer mit 30 Jahren die Diagnose „Diabetes“ erhält, verliert 13 Lebensjahre! Auch wirtschaftlich zeigen sich Auswirkungen, denn die Krankheit stiehlt 2,6 Arbeitsjahre pro Patient. In Österreich betrifft das jeden zehnten Erwachsenen, es leiden nämlich zwischen 800.000 und 900.000 Menschen unter Diabetes Mellitus Typ 2. Tendenz: Stark steigend. 

Die wichtigste Prävention ist ein gesunder Lebensstil

Dieser hält den Blutzucker im Gleichgewicht und kann durch Kraft-Ausdauer-Training unterstützt werden. Der Diabetes Typ 2 ist die häufigste Form von Zuckerkrankheit. Allein in Wien leben etwa 130.000 Menschen, die mit dieser Diagnose konfrontiert sind. Die Dunkelziffer wird mit 350.000 angenommen. Die Stoffwechselerkrankung liegt dann vor, wenn der Zuckerspiegel im Blut chronisch erhöht ist. Vermeiden Sie daher extrem verarbeitete Lebensmittel oder zu zuckerhaltige Süßigkeiten, aber es ist nicht verboten, am Wochenende Omas Kuchen zu essen. Wissens­wertes rund um Zucker und wieviel Zucker darf sein? 

„Diabeteszentrum Wienerberg“ in Favoriten

Am 1. März 2023 öffnete mit dem Diabeteszentrum Wienerberg eine ambulante Einrichtung, die auf die Behandlung und Betreuung von Menschen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) spezialisiert ist.
Termine können über die neue Website diabeteszentrum.gesundheitsverbund.at vereinbart werden. Telefonisch erreichbar ist das Diabeteszentrum unter der Nummer +43 1 71165 2511. Hier arbeiten Fachärzt:innen für Innere Medizin mit Zusatzfach Endokrinologie und Stoffwechsel, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Diätolog:innen sowie klinische Psycholog:innen eng zusammen. Das Angebot umfasst ambulante Insulin-Einstellungen und Insulin-Umstellungen, psychologische Begleitung sowie Beratungsangebote zur Ernährung. Weitere Infos findet ihr hier: https://bit.ly/3PhOUXf

Wissen schützt!

“Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) betonen den Nutzen und die Bedeutung der Früherkennung bei Diabetes mellitus Typ 2.. Unter dem Titel „Wissen schützt“ informiert eine Videoreihe über die Gefahren der Erkrankung und zeigt auf, was jede und jeder persönlich tun kann, um ihr oder sein Diabetesrisiko zu senken. Das Ziel eines Diabeteszentrums ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes zu verbessern und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Wichtig ist dabei, dass wir bereits bei den Kindern mit der richtigen Ernährung ansetzen” erklärt Dr. med. univ. Andreas Bendtsen, Gruppenarzt & Medizinischer Leiter des Samariterbund Bildungszentrums Favoriten

Vorsorgen ist besser als heilen!

Ein Blutzuckermessgerät ist ein modernes elektronisches Gerät, ein Mikrocomputer, um den aktuellen Blutzuckerwert schnell und einfach im Blut zu bestimmen. Um den Glucose-Gehalt im Blut zu messen wird eine bestimmte Menge einer Blutprobe auf einen Teststreifen gegeben oder vom Blutzuckerteststreifen aufgenommen. Die Auswertung erfolgt dann mit dem passenden Blutzuckermessgerät. Wie eine gesunde Ernährung im optimalen Fall aussehen kann, zeigt die österreichische Ernährungspyramide – abwechslungsreich, vollwertig und bunt und wer um sein Risiko Bescheid weiß, kann also gezielt gegensteuern. Auch eine Vorsorgeuntersuchung hilft bei der Früherkennung”, ergänzt Dr. Andreas Bendtsen.

Samariterbund – Speisen speziell für Diabetiker

Achtung! Es gibt viele Speisen und Getränke mit versteckten Zucker! Und was nur Wenige bisher wissen ist, dass Süßstoffe bzw. Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme oft noch schlimmer sein können. Speziell auf die Bedürfnisse von Diabetikern abgestimmte Speisen bietet der Samariterbund “Essen auf Räder” den Empfehlungen der Diabetes Initiative Österreich“, sagt Karl Svoboda, geschäftsführender Obmann vom Samariterbund Favoriten. 

Diabetikerwarnhunde können Leben retten

“Ähnlich wie unsere Therapiebegleithunde sind Diabetikerwarnhunde ausgebildete Assistenzhunde. Die Hauptaufgabe eines Diabetikerwarnhundes besteht darin, den sinkenden und steigenden Blutzucker zu bemerken und den Diabetiker zu warnen, direkt bevor eine Unterzuckerung oder Überzuckerung passiert, indem er ihn zum Beispiel anstupst oder die Pfote auflegt. Bei Bedarf kann der Diabetikerwarnhund lernen, falls doch mal eine Bewusstlosigkeit auftreten sollte, über das Notfalltelefon Hilfe zu verständigen. Gut, dass es dafür auch die bewährten Samariterbund Notrufsysteme gibt”, erklärt Jochen Gold, Staffelkommandant der Besuchs- und Therapiebegleithundestaffel vom Samariterbund Favoriten.

Glukosespiegel lässt sich mit Spucke messen

Spucken statt Stechen: Diabetes-Patient:innen könnten zukünftig eine neue Möglichkeit des blutlosen Messens bekommen. Ein internationales Team um Forschende der König Abdullah Universität für Wissenschaft und Technologie in Saudi Arabien, kurz KAUST, entwickelt den Prototyp eines Sensors, der den Glukosespiegel im Speichel misst. Um das hochempfindliche Gerät zu testen, analysierte das Forschungsteam menschliche Speichelproben, denen unterschiedliche Glukose-Mengen beigemengt wurden. Ebenso wurde Speichel von Menschen getestet, die zuvor gefastet hatten.

Wieso die Blutzuckermessung per Smartwatch auf sich warten lässt

Smartwatches können den Puls messen, den Sauerstoffgehalt im Blut bestimmen, sogar ein EKG erstellen. Den Glukosespiegel zuverlässig ermitteln, das ist Herstellern aber bisher nicht gelungen. Und das, obwohl Unternehmen wie Apple und Google, seit Jahren an entsprechenden Messgeräten forschen. Größtes Hindernis ist aber wider Erwarten nicht die Technik – sondern der schleppende Paradigmenwechsel am Markt.

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Foto: Samariterbund