Samariterbund: Reden wir über Gesundheits-Primärversorgung

Gute Nachrichten aus dem österreichischen Gesundheitssystem sind selten geworden: Am 1.8.2023 ist die Novelle des Primärversorgungsgesetzes in Kraft getreten. Damit werden Kinder-Primärversorgungseinheiten (PVE) ermöglicht, zudem können PVE auch an Wochenenden und Feiertagen zur Akutversorgung öffnen. Ein neues Auswahlverfahren für solche Gesundheitseinrichtungen soll Gründungen rascher ermöglichen und Versorgungslücken füllen. Die Primärversorgungseinheiten in Österreich werden laufend ausgebaut. 

Laut „Austrian Health Report 2025“  fühlen sich 69% der Österreicher im Großen und Ganzen wohl. 26% beurteilen ihren Gesundheitszustand als mittelmäßig, 5% als schlecht bzw. sehr schlecht“

Die Primärversorgung – international als Primary Health Care bezeichnet – ist die erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem. Sie soll eine kontinuierliche, wohnortnahe Betreuung sichern und die Spitalsambulanzen entlasten.

Gut gesteuerte, gut gelenkte Patienten kommen wesentlich schneller zu ihrer Diagnose als nicht gelenkte. D.h. in die nächste Versorgungsebene soll man in Zukunft nur mit einer Überweisung kommen – zum Facharzt mittels Überweisung, in die Spezialambulanz mittels Überweisung“

Ein gutes Beispiel ist hier die Primär-Versorgungs-Einheit (PVE) Favoriten. Erstversorgungsambulanzen erhalten neue Kompetenzen und werden von der ÖGK mitfinanziert.

Konsequenter Ausbau der patientennahen Versorgung

In einer PVE arbeiten mehrere Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner sowie verschiedene Gesundheits- und Sozialberufe eng zusammen und ermöglichen so eine durchgängige, abstimmte und umfassende Patientenbetreuung. 

„Angesichts steigender Kosten aufgrund des medizinischen Fortschritts und der Alterung der Bevölkerung brauche es eine klare Strategie für Strukturreformen, den Einsatz neuer Technologien sowie für mehr Fokus auf Gesundheitskompetenz und Vorsorge“

Diese Kompetenzerweiterung wird den niedergelassenen Bereich spürbar entlasten und stellt für die Wiener Bevölkerung eine zusätzliche niederschwellige Versorgung an sieben Tagen in der Woche sicher. 

„Laut einer Auswertung der ÖGK zu rund 50.000 Arztbesuchen suchten knapp 60% der Patienten zuerst den Haus-, Frauen- oder den Kinderarzt auf. Nur 1/3 davon brauchte anschließend tatsächlich eine Überweisung zu Fachärzten oder in die Spitalsambulanz. Rund 40 % gingen jedoch gleich direkt dorthin – ohne vorher in der Primärversorgung vorstellig zu werden. Genau das soll künftig vermieden werden“

Die Vorteile für die Teams aus verschiedenen Gesundheitsberufen liegen in einer guten Work-Life-Balance durch geregelte Arbeitszeiten und Teamwork und einem Kassenvertrag. Das heißt, Versicherte können mit der e-card alle Vertragsleistungen in Anspruch nehmen. 

Primärversorgungseinheit (PVE) für Kinder und Jugendliche Favoriten

Das Kindergesundheitszentrum Laaerberg in Wien Favoriten gewährleistet, dass mehr Kinderärztinnen und Kinderärzte in der Nähe der Eltern mit ihren Kindern verfügbar sind. So erhalten Familien schnelle Unterstützung und verbessert gleichzeitig die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte.

„Ziel ist eine bessere, siebentägige Versorgung und Entlastung des niedergelassenen Bereichs. Kinder- und jugendpsychiatrische Betreuung wird ebenfalls ausgebaut“

In der PVE werden eine Vielzahl an pädiatrischen Leistungen geboten. Dazu zählt etwa die Abklärung akuter Krankheiten, Nachbetreuung nach Operationen und Unfällen oder Neugeborenen-Untersuchungen. Der ärztliche Teil des Kernteams kann auch nur aus Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendheilkunde bestehen, oder aus einer Kombination von AllgemeinmedizinerInnen und Kinderärzt:innen.

Links und Quellen:

 

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