Übung Leopold 2023 – Wiens Einsatzorganisationen trainieren gemeinsam

Am 13. und 14. Oktober 2023 fand am Wiener Zentralverschiebebahnhof in Simmering/Kledering eine Notfallübung statt, an der mehr als 300 Einsatzkräfte und rund 130 Darstellerinnen und Darsteller von ÖBB, Berufsrettung und Kollegen vom Samariterbund, Rotes Kreuz, Johanniter und Malteser und CO, gemeinsam mit der Wiener Berufsfeuerwehr, Polizei und Wiener Gesundheitsverbund teilnahmen. Zwei Tage, zwei verschiedene Großschadensübungen beinhaltete einen Zugunfall, Verletzte und Kontaminationen. Danke an alle Organisationen, an die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) und den vielen Statisten für die tatkräftige Unterstützung! Wolfgang Mareda vom Samariterbund Favoriten war mit dabei und berichtet:

“Wenn Verletzte versorgt werden müssen, braucht es das perfekte Zusammenspiel aller Beteiligten. Das wurde bei dieser Wiener Übung sehr ralitätsnah unter Leitung der Wiener Berufsrettung (MA 70) trainiert. Ein Großunfall ist immer eine herausfordernde Situation, die nur mit einer eingespielten Rettungskette zu bewältigen ist – und das muss geübt werden. Patient:innen mussten vor Ort gerettet, medizinisch erstversorgt und koordiniert in Spitäler gebracht werden. Das Übungs-Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Einsatzorganisationen und den ÖBB zu verbessern, sei erreicht worden”, berichtet Wolfgang Mareda vom Samariterbund Wien Favoriten. 

Das Szenario

Freitag wurde ein Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Gefahrengutzug nachgestellt. Dadurch kam es zu Kontaminationen und verletzten Reisenden. Samstag wurde für den Fall geprobt, dass ein Güterzug mit einem Personenzug kollidiert, mit Verletzten und eingeklemmten Personen. Auch die CBRNE Schadenstoffeinheit unseres Katastrophendienstes vom Samariterbund Wien schlüpfte in ihre Schutzanzüge und versorgte in einem von der Klinik Floridsdorf organisierten Dekon-Zelt die kontaminierten Patient:innen. Die Aufgabe wurde von allen Beteiligten mit Bravour gemeistert und die Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen trainiert.

Positive Bilanz

Die Berufsrettung Wien übernahm die medizinische Leitung an beiden Tagen und versorgte zusammen mit Christophorus 9 Wien, Wiener Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Arbeiter-Samariter-Bund Wien, Grünes Kreuz,  Malteser, SMD die Patient:innen. In beiden Übungsszenarien funktionierte die Zusammenarbeit reibungslos. Erstmals kamen bei einer Sicherheitsgroßübung Drohnen der Berufsfeuerwehr Wien und der Landespolizeidirektion Wien zum Einsatz. Es habe sich gezeigt, dass sie sehr dabei helfen, ein übersichtliches Bild von der Lage zu erhalten, was im Ernstfall wertvolle Zeit spare.

Große Anzahl von “Verletzten” bei Großübung gerettet

Komplexe Schadenslagen möglichst real zu üben sei wichtig, damit Zusammenarbeit und Abläufe optimal funktionieren, sagte Mario Rauch, Leiter der Berufsfeuerwehr Wien. “Es wurden eine große Anzahl an Verletzten gerettet, die zum Teil eingeklemmt waren oder mit gasdichten Schutzanzügen gefährliche Stoffe umgepumpt, um Umweltschäden zu verhindern.” Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung Wien, betonte: “In einem derartigen Szenario ist es essenziell, den Überblick zu bewahren und die Verletzten geordnet zu versorgen. Das alles geht natürlich nur, wenn alles gut koordiniert wird und die richtigen Maßnahmen getroffen werden.”

Training für den Ernstfall

„Fort- und Weiterbildung“ = beim Samariterbund „groß“ geschrieben. Bei Notfällen, bei Großunfällen und speziell im Katastrophenfall ist es entscheidend, dass alle Beteiligten rasch und effizient handeln können – träger- sowie organisationsübergreifend und innerhalb der einzelnen Spitäler. Im Spital sorgen wir dafür, dass alle PatientInnen eine unmittelbare ärztliche Ersteinschätzung bekommen. Dazu arbeiten wir mit einem Triage-System und mit Krisenstäben die die vorhandenen Alarm- und Einsatzpläne im Praxistest auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen. Durch die Übung soll sichergestellt werden, dass die vorhandenen Katastrophenpläne in der Praxis gut anwendbar sind und gleichzeitig weitere Verbesserungspotenziale für die organisatorischen Abläufe erkannt werden”, sagt Karl Svoboda, geschäftsführender Obmann vom Samariterbund Favoriten.

Komplexe Vorbereitung und Organisation

Das aufwendige Szenario für die Übung wurde in bereits bewährtem Zusammenspiel aller Beteiligten im Vorfeld entwickelt. Die Kommunikation zwischen den Organisationen hat reibungslos funktioniert, der Transport und die Aufteilung der PatientInnen in den Spitälern wurde effizient abgewickelt und alle Verletzten konnten rasch behandelt werden. „Wir alle hoffen natürlich, dass ein solches Ereignis niemals eintritt – dennoch ist es unsere Verantwortung, dass wir in Wien für den Ernstfall vorbereitet sind. Die Spitäler der Stadt Wien, die Unfallspitäler und die Rettungsorganisationen haben bewiesen, dass sie sehr gut zusammenarbeiten und auch unter hohem Druck, parallel zum alltäglichen Betrieb die bestmögliche Versorgung der WienerInnen sicherstellen können.

Wenn du dich ehrenamtlich betätigen willst und Spaß am Umgang mit anderen Menschen hast melde dich bei uns.

Kontakt – ASB Favoriten (samariter-favoriten.at)

 

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Bild: Samariterbund