Samariterbund: Ertrinken – der leise Tod

Die Badesaison in den Wiener Freibädern beginnt im Mai 2024. Jahr für Jahr kommt es in Österreich zu tragischen Unfällen, die zeigen, wie schnell es passieren kann. Ertrinken ist einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Das tückische daran ist – Sie ertrinken lautlos! Doch warum kommt es Jahr für Jahr zu so vielen dramatischen Unfällen? Was bedeutet Ertrinken tatsächlich? Wie reagiert man im Falle eines Unfalles richtig und was kann getan werden um tödliche Unfälle zu verhindern? Um dieses Thema noch mehr als bisher in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, haben die Vereinten Nationen den “Welttag zur Verhütung des Ertrinkens” ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 25. Juli stattfindet.

Zum Schwimmen lernen ist es nie zu spät!

“Rund 700.000 Menschen in Österreich (8%) können nicht schwimmen und rund 40 Menschen ertrinken jährlich in Österreich, fünf von ihnen sind Kinder. Bei jedem zweiten Eigenheimneubau ist heute ein Pool dabei. Oft genügen nur wenige Minuten Ablenkung der Aufsichtspersonen, die für die Kleinen fatale Folgen haben können. Vor allem in offenen Gewässern müssen wir vorsichtig sein und sollten den Untergrund, Strömungen und Unwegsamkeiten unter Wasser nicht unterschätzen – auch und vor allem nicht die eigenen Schwimmfähigkeiten. Wer nicht regelmäßig trainiert und nur ab und zu mal im Sommer planscht, muss immer vorsichtig sein und Baderegeln einhalten.”, warnt Dipl.-Ing.in Dr.in Daniela Seitz, sie ist Bereichsleiterin von der Samariterbund Wasserrettung Favoriten.

Gerade bei Kleinkindern gilt die Regel:

Ist die Aufsichtsperson nicht in Reichweite, also einen bis maximal drei Schritte entfernt, bleibt für die Rettung wenig Zeit – manchmal zu wenig, um schlimme Folgen zu verhindern. Babys und Kleinkinder sollten sowieso nur mit euch im Wasser oder am Strand spielen. Ertrinkt ein Kind, geschieht das lautlos und schnell. Schwimmhilfen bieten keinen sicheren Schutz. Kinder müssen daher im Wasser ständig beobachtet werden. Eltern überschätzen auch oft das Können ihrer Kinder. Außerdem überschätzen viele ihr eigenes Können. Auch am Kindersicherheitstag am 10. Juni weisen wir dezitiert auf diese wichtige Thema hin.

Das Erlernen von Schwimmfähigkeiten ist von großer Bedeutung

“Ein einzelner Schwimmkurs ist im Allgemeinen nicht ausreichend, Experten empfehlen zwei bis drei. Selbst dann komme es auf die Situation an: Wer im Becken gelernt hat, ist nicht unbedingt den Umständen im Meer, See oder in der Gegenstromanlage gewachsen. Ab vier Jahren ist ein Schwimmkurs sinnvoll. Für Erwachsene ist es nie zu spät einen Schwimmkurs zu besuchen, auch im hohen Alter. ”, ergänzt Daniela Seitz.

Schwimmkurse bereits ab 4 Jahren

Kleinkinder sind stark gefährdet, da sie in Gefahrensituationen im Wasser in einen reflexartigen Schockzustand geraten und so weder auf sich aufmerksam machen noch sich selbst aus ihrer Lage befreien können. Zwei Minuten, etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen. Diese typischen Alltagssituationen veranschaulichen, wie minimal das Zeitfenster bei Badeunfällen ist, in dem das Schlimmste vermieden werden kann. Wenige Minuten entscheiden!

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Bild:  Samariterbund