Lebensmittel sind wertvoll!

Jährlich am 2. Mai ist Tag der Lebensmittelverschwendung – das heißt: rechnerisch landen in Österreich alle Lebensmittel, die von Jahresbeginn bis zu diesem Tag produziert werden, im Müll. Österreichische Haushalte werfen Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln weg, obwohl diese bei rechtzeitigem Konsum genießbar gewesen wären. Über die Hälfte der Lebensmittelabfälle wäre vermeidbar. Unser Ziel als Lebensmittelretter ist, die Verschwendung von Nahrungsmitteln möglichst stark zu reduzieren und gleichzeitig bedürftigen Menschen zu helfen.

Durchschnittlich werfen der Wiener und die Wienerin jährlich rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, die eigentlich gegessen hätten werden können. Gleichzeitig kommen immer mehr Menschen in unsere Sozialmärkte, weil sie sich den täglichen Einkauf kaum noch leisten können. In unseren Sozialmärkten bekommen Lebensmittel eine 2. Chance. Damit unterstützen wir armutsbetroffene Menschen und leisten auch hier einen Beitrag für unsere Umwelt. Produzent*innen und Händler*innen spenden uns Waren, die nicht mehr in den regulären Verkauf kommen (können). 

Höchste Zeit zum Handeln

Jährlich werden hierzulande bis zu 521.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln und bis zu 800 Euro pro Haushalt im Abfall entsorgt = 26 Kilo pro Sekunde die in Österreich die Lebensmittel verschwendet werden. Lebensmitteln sind bei rechtzeitigem Verzehr, ordnungsgemäßer Lagerung oder durch verbessertes Haushaltsmanagement vermeidbar gewesen. 1,4 Milliarden Euro sind die Lebensmittel wert, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen. 1,5 Millionen Tonnen CO2 werden für deren Herstellung ebenso jedes Jahr sinnlos verursacht.

Wir alle können das ändern!

„Aber auch du kannst deinen Teil beitragen. Zuviel eingekauft? Wir freuen uns über Lebensmittelspenden – vor allem über frisches Obst und Gemüse, aber auch über originalverpackte Lebensmittel. Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon ein wenig überschritten ist. Mehr Informationen: https://www.samariterbund.net/…/wir-geben-lebensmitteln-ei…/. Etwa 70 Prozent der Verluste an biologischer Vielfalt gehen auf die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln zurück. Wir können das ändern, indem wir unsere Produktions- und Ernährungsweisen verändern. Dazu gehört maßgeblich der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung, denn bisher landet buchstäblich wertvoller Lebensraum in unseren Abfalltonnen. Wir können das ändern, indem wir unsere Produktions- und Ernährungsweisen verändern“, unterstreicht Karl Svoboda, geschäftsführender Obmann vom Samariterbund Favoriten.

Samariterbund ist Lebensmittelretter

Wir geben Lebensmitteln eine zweite Chance: Seit Jahren setzt sich der Samariterbund Wien mit fünf Sozialmärkten für die Lebensmittel-Abfallvermeidung ein und unterstützt damit Familien, Alleinerzieher und Senioren, die unter prekären finanziellen Verhältnissen leben. Jährlich retten die Sozialmärkte über 1.000 Tonnen an Lebensmitteln: Bereits in den vorangegangenen Lockdowns mussten viele Lebensmittel in Großküchen weggeschmissen werden, da Lokale geschlossen, Kantinen kaum besucht und Caterer in Ermangelung von Events ihre Speisen nicht ausliefern konnten. Besonders hervorheben möchten wir auch die Kooperation zwischen den Wiener Samariterbund-Sozialmärkten und den SPÖ Bauern Simmering.

 

Da gibt es schöne Beispiele

Auch Sie können helfen!

Wer genießbare Lebensmittel und Speisen spenden will, soll sich unter Tel.: 01 89 145-371 oder per E-Mail: sozialmarkt@samariter.at melden. Lebensmittelspenden können natürlich auch von Privatpersonen sowie von Gastronomen und Produzenten direkt in einer der fünf Filialen der Samariterbund-Sozialmärkte abgegeben werden.

EU-Studie zeigt auf

Gemäß einer Untersuchung im Jahr 2021 gehen 42 Prozent aller weggeworfenen Lebensmittel auf das Konto der privaten Haushalte. 39 Prozent landen bei den Herstellern im Müll, 14 Prozent in der Gastronomie und fünf Prozent bei den Einzelhändlern. Neben Recycling oder Upcycling geht es hier auch primär um Precycling: Das völlige vermeiden des Mülls. Es geht somit darum, den Verbrauch von Ressourcen möglichst klein zu halten und sich bereits im Umlauf befindliche Materialien weiter zu nutzen. 

Es gibt auch einen Bericht vom Institut für Abfallwirtschaft der BOKU Wien gemeinsam mit dem  WWF und dem Ernährungsrat Wien  erstellt wurde. Nachfolgende Broschüre liefert zudem zahlreiche Hintergrundinformationen und Fakten. Aber auch die Lebensmittelsicherheit geht uns alle etwas an. Um das Bewusstsein für Lebensmittelsicherheit zu schärfen wurde 2019 der „World Food Safety Day” von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen.

Mindesthaltbarkeitsdatum: Lebensmittel halten länger als du denkst

Leider wird das Mindesthaltbarkeitsdatum häufig mit einem Verfallsdatum verwechselt. Dass dieser Glaube nicht einfach nur Quatsch ist, sondern zu einer vollkommen unnötigen Lebensmittelverschwendung führt, zeigen die Tests von Greenpeace. Tatsächlich ist es nämlich so: Fast alle Nahrungsmittel sind auch noch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Es gibt sogar Lebensmittel, die praktisch niemals verderben.

Verdorbene Lebensmittel? Benutze deine Sinne!

Um festzustellen, ob Lebensmittel noch genießbar sind, gibt es einen ganz einfachen Tipp: Vertraue auf deine Sinne! Schau dir das Produkt genau an, rieche daran, fass es an, probiere es im Zweifelsfall. Riecht es komisch, fühlt sich schmierig an, zeigt Verfärbungen oder schmeckt anders als gewohnt: Weg damit. Falls nicht, dann kannst du es in der Regel noch essen.

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