Der nächste Winter kommt bestimmt und der Krieg in der Ukraine hat uns schmerzhaft Österreichs langjährige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl aufgezeigt. Mögliche Energieknappheit und flächendeckende längere Ausfälle stellen uns vor große Herausforderungen. Und dies zu Recht, denn ein Engpass hätte weitreichende Folgen und Auswirkungen nicht nur auf unsere Wirtschaft und auch auf die Versorgungslage für Österreich sondern für ganz Europa. Ein Anstieg der Gas- und Strompreise trifft neben Unternehmen vor allem auch einkommensschwache Haushalte und Familien. Den Gashahn oder den Stromschalter aufzudrehen und es kommt nix erscheint für viele von uns unvorstellbar.
Im Jahr 2020 wurde das letzte Stück Kohle für die Energieerzeugung in Österreich verbrannt! Laufwasserkraft ist somit die mit Abstand wichtigste Technologie der Stromerzeugung in Österreich. In der besonders angespannten Lage liefern jedoch durch Klimawandel – und da gibt es erschreckende Studien – und durch die europaweite Dürre – unsere heimischen Wasserkraftwerke deutlich weniger Strom als im langjährigen Durchschnitt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie rasch und unerwartet Ereignisse mit enormer Wirkung eintreten können und unser Leben schlagartig verändern.
Macht es Sinn sich persönlich darauf vorzubereiten?
„Ja, absolut! Denn es gibt kein System, das nicht ausfallen könnte, schon gar nicht unter den derzeitigen Rahmenbedingungen und der zunehmenden Cyberkriminalität. Es bedarf es jedoch einer aufgeklärten und selbstversorgungsfähigen Bevölkerung und einer vernünftigen “Bevorratung” und ein „Krisenfester Haushalt“, sagt Wolfgang Zimmermann, ASBÖ Bundesrettungskommandant und Zivil- und Katastrophenschutzexperte.
Höchste Zeit, dass wir uns unabhängig und krisensicher machen
Österreich hat sich in seiner Klima- und Energiestrategie auf eine Reduktion der Treibhausgase um 46 Prozent bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2005 festgelegt. Zur Erreichung dieses Ziels soll unter anderem der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2030 auf einen Wert von 45 bis 50 Prozent steigen. Gleichzeitig soll der Gesamtstromverbrauch aus erneuerbaren Energiequellen im Inland gedeckt werden. Als erneuerbare Energien gelten dabei Energieträger, die sich im Vergleich mit fossilen Energiequellen relativ zügig regenerieren, dazu zählen Wasser- und Windkraft, Solarenergie, biogene Energieträger sowie Geothermie. Unsere Bundesländer könnten Gasheizungen selbst verbieten, schrecken aber davor zurück.
Beschäftigen wir uns alle mit diesem wichtigen Thema!
„Es gibt einen Gasnotfallplan der WKO. und auch die EU legte ihren Gasnotfallplan vor. Die Stadt Wien hat einen Wiener Energiesparplan mit Maßnahmen und Investitionen festgelegt und bietet auch Energie-Unterstützungs-Maßnahmen an. Wenn nicht genug Gas zur Verfügung steht, müsse man im schlimmsten Fall, vorerst gewisse Produktions- und Industrieanlagen abschalten, damit der verbleibende Gasdruck ausreicht um den Rest zu versorgen. Das würde natürlich sofort wirtschaftliche Auswirkungen haben, größere Schäden bis hin zur Lebensmittelversorgung.
Auswirkungen für die Bevölkerung
“Menschen leiden unter einem “Realeinkommensschock”, weil die Inflation ihre Lohn- und Pensionserhöhungen auffrisst. Viele Haushalte sind momentan gezwungen, deutlich mehr Geld für Energie auszugeben beziehungsweise für deutlich höhere Heizkostenabrechnungen zurückzulegen. Stadtwerke gehen von einer wachsenden Zahl von Kunden aus, die Rechnungen nicht mehr begleichen können. Ein dadurch vermehrter Stromverbrauch weil zu wenig Gas könnte auch zu einem Blackout führen. Das Gefährliche am Blackout ist nicht nur der Stromausfall, sondern der dadurch ausgelöste Logistikkollaps. Immer mehr Österreicher horten strom- und holzbetriebene Heizgeräte – aus Angst, dass ihnen das Gas abgedreht wird. Durch den Boom bei Notheizungen erwarten Experten eine erhöhte Brandgefahr aber auch Kohlenmonoxid-Vergiftungen in den nächsten Heizperioden,” mahnt Wolfgang Zimmermann, ASBÖ Bundesrettungskommandant und Zivil- und Katastrophenschutzexperte.
Energie sparen ist angesagt!
“Auf das eine Grad kommt es auch nicht mehr an – ist wohl der Gedanke vieler Personen in Haushalten beim Heizen. Ob die Raumtemperatur nun bei 20 oder 21 Grad liegt, macht auch keinen großen Unterschied. Doch falsch gedacht! Z.B. die Temperatur zu Hause abzusenken, ist ein wichtiger Spartipp. Und damit kann man sogar noch Folgekosten senken. Energiesparen in allen Bereichen ist über das ganze Jahr ein großes Thema. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks können wir dabei nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Energie-Unabhängigkeit leisten, auch die Geldbörse wird nachweislich geschont. Eine sorgsamere und nachhaltigere Lebensweise ist insbesondere in der aktuellen Zeit von Energie- und Klimakrisen sehr wichtig“, ruft Wolfgang Zimmermann vom Samariterbund Wien auf.
Unabhängig sein wird immer wichtiger!
Z.B. ein Mini-Solar-Kraftwerk mit dem man selbst das Handy laden, den Kühlschrank kalt halten oder den E-Roller fahrbereit machen kann, wenn die Sonne einmal nicht scheint? Das ist kein Wunschdenken mehr. Ein österreichisches Startup-Unternehmen hat nach intensiver Entwicklungszeit im Oktober 2022 erstmals ein Mini-Solar-Kraftwerk auf den Markt gebracht, welches genau das leisten kann.
Tipps & Infos
- Alltagsstipps
- Energie sparen: Arbeiter-Samariter-Bund
- Footprint – Der ökologische Fußabdruck (mein-fussabdruck.at)
- Energie sparen – so geht´s
- Energie Sparen
- Energiesparpotenziale durch richtiges Heizen und Kühlen, klimaaktiv
- Richtig heizen und kühlen
- Energie sparen – 11 praktische Tipps | WWF
- Kühle Räume ohne Klima-Anlage (wien.gv.at)
- Wenn etwas passiert, das völlig unvorstellbar scheint – GfKV
- Verzögerung beim Erneuerbare-Wärme-Gesetz – A&W Blog (awblog.at)
- Erneuerbaren-Wärmegesetz
- Risikolandschaft Österreich 2022 (bundesheer.at)
- Statistiken zu erneuerbaren Energien in Österreich | Statista
- Topliste: 10 Tipps zum Wassersparen – Energieleben
- Raus aus Öl und Gas – Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
- Szenario erneuerbare Energie 2030 und 2050.pdf (umweltbundesamt.at)
- Erneuerbares Gas in Österreich 2040 (bmk.gv.at)
- Ökostromanlagen bzw. Photovoltaikanlagen – Förderungsantrag (wien.gv.at)
- Blackout – der längerfristige Stromausfall – was tun?
- Reden wir über Kinderarmut in Österreich
- Samariterbund Sozialberatung auch in Favoriten
- Gelebte Nachhaltigkeit beim Samariterbund
Machen auch Sie mit!
- Samariterbund Wien – Helfen wir gemeinsam
- WirÜbernehmenVerantwortung
- Samariterbund: Mehr als Tatü Tata
- News • sam4u (samariterbund.net)