Samariterbund: Gewalt gegen Frauen: GEHT. GAR. NICHT.

Der 25. November bildet den Auftakt für die Sensibilisierungskampagne “16 Tage gegen Gewalt”. Vom Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen auch Orange Day genannt am 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember werden weltweit bekannte Gebäude mit orangem Licht bestrahlt, um das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und mehr Bewusstsein dafür zu schaffen. Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. In Österreich hat jede fünfte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr bereits physische und/oder sexuelle Gewalt erfahren, jede dritte hat sexuelle Belästigung erlebt. In Österreich gab es 2022 laut einer Zählung des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) bereits 28 Femizide.

Nicht der dunkle Park ist der gefährlichste Ort für die Betroffenen, sondern das eigene Zuhause. Jeder Frau kann häusliche Gewalt widerfahren. Sie betrifft Frauen aller Altersstufen, aller Schichten und Kulturen. In Österreich wird jede fünfte, in einer Beziehung lebende Frau Opfer von körperlicher Gewalt. In Familien oder Beziehungen kommt Gewalt in vielen Formen vor. Fast immer sind Frauen und Kinder die Opfer. Ehemänner, Lebensgefährten, Stiefväter oder Väter sind meistens die Täter. Übergriffe gegen Frauen und Mädchen haben viele Formen: Stalking, Nötigung, Körperverletzung und im schlimmsten Fall Mord.

90 % aller Gewalttaten werden im sozialen Umfeld ausgeübt

Ob Flucht vor Gewalt, Scheidung, Krankheit oder finanzielle Probleme nach Jobverlust: Es gibt viele Gründe, warum Frauen ihr Dach über dem Kopf verlieren. Im besten Fall sind sie in einer der Wohnungsloseneinrichtungen der Stadt untergekommen. Viele jedoch leben auf der Straße – in ständiger Angst vor Übergriffen. Viele Frauen flüchten sich in die sogenannte „versteckte Wohnungslosigkeit“ und sind für die Statistik nicht greifbar. Sie verharren in toxischen Zweckbeziehungen, nehmen Erniedrigungen und (sexuelle) Gewalt in Kauf, nur um einen Schlafplatz zu haben. 

Bieten wir Frauen einen sicheren Ort und eine Perspektive

Dieses Phänomen beobachten wir in der Samariterbund Wohnungslosenhilfe schon seit vielen Jahrzehnten und auch unsere Expert*innen bestätigen: „Wohnungs- und Obdachlosigkeit von Frauen verläuft oft unbemerkt. In unseren Häusern haben fast alle Frauen Gewalterfahrungen. Die Samariterbund Kampagne „Die Straße ist (k)eine Männerwelt“ soll obdach- und wohnungslose Frauen sichtbarer machen. Auch unsere Samariterbund Sozialberaterin Eni steht zudem direkt in unseren Samariterbund Sozialmärkten zur Verfügung. Hier bekommen die Frauen Informationen und wir vermitteln auch an andere Beratungsstellen und Institutionen weiter.  Reden tut gut und jede/r von uns kann dazu beitragen, Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verhindern – individuell, politisch oder gesellschaftlich”, sagt Wolfgang Zimmermann, Landessozialreferent vom Samariterbund Landesverband Wien.

Wichtig ist es, dass man darüber spricht!

Der Frauennotruf der Stadt Wien ist unter + 43 1 71 71 9 rund um die Uhr erreichbar und bietet unter frauennotruf@wien.at auch E-Mail Beratung an. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555 (kostenlos und rund um die Uhr), www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: www.interventionsstelle-wien.at. Die Beratung ist vertraulich, auf Wunsch anonym und ist für alle Frauen in Wien kostenlos. 

Gemeinsam können wir etwas verändern!

 

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